Reinert Logistic GmbH & Co. KG

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Neustädter Straße
02959 Schleife, Deutschland
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Reinert Logistic GmbH & Co. KG Firmen Informationen

Allgemeine Informationen

Entwicklung der REINERT Logistic

"René, du bist jetzt Unternehmer!"

Deutschland feiert in diesen Tagen "20 Jahre deutsche Einheit". Im Oktober 1990 trat die DDR der BRD bei. Viel änderte sich danach auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Auch in der Wirtschaft. Ein wahrer Gründer-Boom begann nach dem 3. Oktober 1990. Ein Boom, der auch vor dem kleinen Ort Schleife nicht Halt machte. Hier beginnt im Herbst 1990 die Erfolgsgeschichte der REINERT Logistic.

"Es waren aufregende Zeiten", erinnert sich Geschäftsführer René Reinert, wenn er auf das Jahr der deutschen Einheit zurück blickt. Zeiten voller Umbruch, in denen die Idee reifte, seine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Als 19-Jähriger geht er Anfang des Jahres 1990 nach Rosenheim, in die Firma seines Onkels. Dort kann er erste Erfahrungen mit der Marktwirtschaft sammeln. Doch sehr schnell wird klar, dass ein Job als Angestellter nicht die Erfüllung ist. Er möchte sich stattdessen selbst etwas aufbauen und am Wandel in seiner Heimat mitwirken. René Reinert geht im Herbst zurück nach Schleife und will dort seine Firma aufbauen.

Doch ohne Geld ist das nicht möglich. Nach langen Gesprächen mit seinen Eltern gelingt es ihm, sie davon zu überzeugen, ihr Haus als Sicherheit für einen Kredit zu geben. Die Deutsche Bank Weißwasser lässt sich von dem Konzept des 19-jährigen Jungunternehmers überzeugen und gewährt einen Kredit über 150.000 DM. "Das war schon ein unheimliches Gefühl, als der Kredit damals in bar ausgezahlt wurde und ich mit einem Koffer voller Geld nach Hause kam. Von da an wusste ich auch: Jetzt darf nichts schief gehen, sonst verlieren meine Eltern ihr Haus."

Schon vor der Kreditgewährung hat sich René Reinert nach gebrauchten Lkw und Baumaschinen umgeschaut. Als das Geld da war, macht er sich auf und kauft seinen ersten Lkw. Es war ein gebrauchter Magirus Deutz, Baujahr 1968. Dazu kommen noch ein Radlader, ein Tieflader und ein Mini-Bagger. Der kleine Fuhrpark wird nach Schleife gebracht, wo im Wohnhaus der Eltern das erste Büro der REINERT Logistic entsteht. "Der Rückweg von Rosenheim war unglaublich. Die Fahrt dauerte wegen der schlechten Straßen im Osten und einem großen Stau auf der A9 rund 26 Stunden. Als ich dann früh um acht ins Bett fiel, weckte mich mein Vater zwei Stunden später wieder auf und meinte: "René, du bist jetzt Unternehmer! Du hast keine Zeit zum Schlafen.

Aller Anfang ist schwer. "Ich hatte mir für die Firmengründung eine sehr schlechte Jahreszeit ausgesucht. Im Herbst wird wenig gebaut und transportiert. Wir hatten außerdem kein Telefon und null Kunden." Und so sind die ersten Wochen davon geprägt, mit Bürgermeistern der Region ins Gespräch zu kommen, um Aufträge für das Frühjahr zu erhalten. Um über den Winter zu kommen, fährt der inzwischen 20-jährige Unternehmer Kohle für die LAUBAG (dem Vorgänger von Vattenfall) von Schwarze Pumpe und Knappenrode in die Haushalte der Umgebung.

Im Frühjahr 1991 machen sich die im Winter geknüpften Kontakte bezahlt. In Ostdeutschland setzt ein Bau-Boom ein. In Schleife und den umliegenden Gemeinden werden die Straßen aufgerissen. Telefon-, und Fernsehkabel müssen verlegt werden. Dafür ist die Firma RENÉ REINERT genau richtig aufgestellt. Von einem Transportunternehmen ist man aber noch weit entfernt. "Anfangs haben wir sehr viele Erdbauarbeiten durchgeführt. Der Transport war nur Mittel zum Zweck." 1995 folgt dann der erste große Schritt. Das Büro im Elternhaus in Schleife ist für das stetig wachsende Unternehmen inzwischen zu klein. Es folgt der Umzug in das benachbarte Trebendorf. Auf dem Gelände einer ehemaligen LPG werden ein neues Büro und Stellflächen für Lkw errichtet.

Zu diesem Zeitpunkt ist das Unternehmen REINERT auf 25 Lkw angewachsen. Wird zu Beginn erst einmal auf Gebrauchtfahrzeuge gesetzt, kommen jetzt verstärkt auch neue Lkw zum Einsatz. Doch dieses Wachstum stößt nicht überall auf eine positive Resonanz. "Meine Eltern konnten nicht verstehen, weshalb ich einen Lkw nach dem anderen kaufte. Sie hatten die große Sorge, dass ich mich damit übernehme. Nach jedem Lkw der dazu kam, hat meine Mutter zwei Wochen nicht mehr mir geredet."

Mitte der 90-er wird das Kraftwerk Boxberg gebaut. Hunderttausende Tonnen Erde müssen bewegt werden. Und das passiert mit Hilfe der REINERT Logistic. Der erste Vier-Achser wird gekauft und als in der Nähe das Porenbetonwerk EUROPOR entsteht, werden auch die ersten Fern-und Spezialtransporte durchgeführt. "Wenn ich auf diese Zeit zurückschaue, dann wundere ich mich, wie wir das alles hinbekommen haben. Damals gab es zum Beispiel keine Handys. Wenn sich also kurzfristig ein Auftrag änderte und der Fahrer schon unterwegs war, mussten wir mit dem Auto hinterher fahren und ihm das neue Ziel sagen."

Der Fuhrpark wuchs mit neuen Aufträgen immer weiter. 1997 waren es schon 70 Lkw, die für das Unternehmen fuhren. Der Platz in Trebendorf wird damit zu klein. Und so macht sich René Reinert auf die Suche nach einem geeigneten Standort. Diesmal soll er aber so viel Platz bieten, dass bei einem weiteren Wachsen der Firma nicht wieder umgezogen werden muss. Knapp fünf Kilometer von Trebendorf entfernt, bietet sich 1997 die Gelegenheit, ein ehemaliges Tagebaugelände zu erwerben. Für zwei Millionen DM werden in Mulkwitz ein neues Bürogebäude, eine Werkstatt, eine Tankstelle und Lkw-Parkplätze gebaut. "Dabei haben wir natürlich versucht, so sparsam wie möglich zu bauen. Großes Glück hatten wir zum Beispiel, als sich die Gelegenheit bot, das ehemalige Containergebäude der Dresdner Bank aus Weißwasser zu kaufen. Das wurde in Mulkwitz 1997 wieder aufgebaut. Als der Platz für die Mitarbeiter nicht mehr reichte, haben wir zwei Jahre später einen ähnlichen Büro-Container-Komplex vom Bautzener Arbeitsamt erworben."

Doch die Geschichte der REINERT Logistic ist auch geprägt von Rückschlägen. Als Ende der 90-er Jahre in Schwarze Pumpe ein riesiges Ziegelwerk entsteht, wird das Mulkwitzer Unternehmen der Hausspediteur. Nach einem knappen Jahr ist das Ziegelwerk jedoch pleite - und die REINERT Logistic bleibt auf über 80.000 DM offenen Rechnungen sitzen.

1999 wird die Einzelfirma REINERT in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Dies ist notwendig, um dem Wachstum des Unternehmens Rechnung zu tragen. Ein Jahr später kommt einer der größten Baustoff-Händler Deutschlands, die MÜHL AG, auf die REINERT Logistic zu. Sie soll die komplette Logistik für MÜHL übernehmen. Aus diesem Plan heraus entsteht Mitte 2000 das Unternehmen "e-logistic24" mit 1000 Mitarbeitern und 500 Lkw. ?Ich habe diesen Schritt als große Chance gesehen, unser Unternehmen weiter zu entwickeln. Durch das Zusammenwirken mit der MÜHL AG ist aus einem regional tätigen mittelständischen Unternehmen ein deutschlandweit agierender Logistikkonzern entstanden.?

Doch schon zwei Jahre später muss die MÜHL AG Insolvenz anmelden. Da damit der Hauptauftraggeber fehlt, muss die "e-logistic24" im Sommer 2002 den gleichen Weg gehen. "Das war eine unheimlich schwere Zeit. Neben dem wirtschaftlichen Scheitern tat es mir besonders um unsere Mitarbeiter leid, die ihre Arbeit verloren." Doch mit derselben Energie, mit der René Reinert 1990 sein Unternehmen praktisch aus dem Nichts aufgebaut hat, verfolgt er die Neugründung schon wenige Tage nach der Insolvenz. Im Oktober 2002 erfolgt nach harten und langen Gesprächen mit verschiedenen Banken der Neustart der REINERT Logistic. Der erfolgt mit 120 Fahrzeugen und 150 Mitarbeitern. "Ich wusste, unser Geschäft funktioniert. Ich wusste, wir hatten gute Mitarbeiter. Und ich wusste, wir hatten einen guten Kundenstamm. Allerdings fehlte Startkapital. Da ich selbst alles verloren hatte, musste ich mir Geld bei befreundeten Unternehmern zusammenborgen."

Der Neustart glückt. Auch, weil viele Partner, Kunden und Lieferanten der REINERT Logistic weiter das Vertrauen aussprachen. Doch das Logistikgeschäft ist bis heute schwer geblieben. "In den letzten Jahren ging es immer weiter bergauf, auch wenn der Weg bisweilen steinig war und der Abhang links und rechts bedrohlich nah kam. Aber an dem Ziel, ein leistungsfähiges, deutschlandweit tätiges Logistik-Unternehmen aufzubauen, halten wir fest. Auch die Unabhängigkeit von Kunden und Branchen war ein wichtiger Antrieb." Und so arbeiten heute mehr als 600 Männer und Frauen für die REINERT Logistic. Rund 400 Lkw mit dem blauen Firmenlogo rollen über die Straßen in ganz Europa.
In der Logistikbranche hat sich das Unternehmen inzwischen einen sehr guten Ruf erarbeitet, nicht zuletzt auch wegen des größten Auftrages der Firmengeschichte. Seit April 2010 wickelt die REINERT Logistic sämtliche Transportdienstleistungen für den Baustoffproduzenten LAFARGE ab.

Wer hätte das gedacht, als im Herbst 1990 ein 19-jähriger Jungunternehmer anfing mit einem uralten Lkw Kohle zu transportieren und sein Vater sagte: "René, du bist jetzt Unternehmer!"

Quelle: RUNDRUM Q.3 - 2010

Neustädter Straße Schleife

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Schlüsselwörter
frachtspeditionsdienst, transportunternehmen, versanddienst

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